Der Trend der Hyper-Automatisierung

Hyper-Automatisierung bewirkt zurzeit einen großen Wandel in der IT-Welt und kann einige Probleme in der Softwareentwicklung lösen. Bei der Hyper-Automatisierung handelt es sich um eine End-to-End-Automatisierung. End-to-End bedeutet hier vom Anfang bis zum Ende. Vom Kunden im System, bis zur Organisation dazwischen und wieder zurück zum Kunden.

No-Code- und Low-Code-Anwendungsentwicklungen

Geschäftsprozesse werden schneller, einfacher und sogar mehrere Prozesse gleichzeitig automatisiert. Hierbei werden veraltete Automatisierungen von Geschäftsprozessen erweitert, und dies sogar über die Grenzen unterschiedlicher Prozesse hinaus.

Die Hyper-Automatisierung beinhaltet die intelligente Prozesserkennung, die Dokumentenverarbeitung, sowie robotergesteuerte Prozessautomatisierung und sogar Analytik. Mit Hyper-Automatisierung haben Sie die Möglichkeit Ihr Unternehmen tatsächlich auszubauen.

Zur Hyper-Automatisierung gehören unter anderem die No-Code- und Low-Code-Anwendungsentwicklungen. Diese Anwendungsentwicklungen verbessern in einem Unternehmen die Arbeitsqualität und die Entscheidungsfindung. Ferner beschleunigen sie die bestehenden Geschäftsprozesse. Diese Ziele sind immer zusammenhängend und bedingen einander.

Sie sollten wichtige Prozesse in Ihrem Unternehmen kennen und strukturiert vorgehen, um Erfolge mithilfe der Hyperautomatisierung zu erzielen. Bei einer Hyper-Automatisierung in einem Callcenter-Prozess spielt zum Beispiel die stabile Anbindung an den Telefonprovider eine wichtige Rolle. KI-Lösungen können dann bereits anhand der Stimme einen bestimmten Kunden treffsicher identifizieren.

Bei der No-Code- und Low-Code-Softwareentwicklung findet die Programmierung mit einzelnen Elementen statt. Es handelt sich dabei um eine Cloud-basierte Software. Der Datenschutz spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Seien Sie sich als Unternehmen stets bewusst, dass all Ihre Daten in der Cloud landen und stellen Sie daher sicher, dass Sie DSGVO konform vorgehen.

Um ein bestimmtes Programmverhalten bei der No-Code- und Low-Code-Softwareentwicklung herbeizuführen, werden einzelne Elemente per Drag-and-Drop in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht. Bei der Low-Code-Programmierung entfallen bis zu 90 % des codierens. Bei der No-Code-Programmierung muss gar nichts in der Anwendung codiert werden.

Diese Programmierungsweise bietet einige Vorteile und begegnet aktuellen Herausforderungen. Sie erfordert wenig Programmierkenntnisse und somit werden personelle Ressourcen geschont. Fast jeder der Mitarbeiter kann mithilfe der No-Code- und Low-Code-Anwendungsmethode eigenständig Software entwickeln und entsprechend muss deutlich weniger, bis kein Fachpersonal eingestellt werden.

Auch die direkte Umsetzung im Softare-Bereich ist dadurch möglich, was zu einer schnelleren Ausführung beiträgt. Die oft anspruchsvolle Kommunikation mit Entwicklern fällt komplett weg. Nutzen Sie den Trend der Hyper-Automatisierung einfach als Chance für Ihr Unternehmen! Aufgaben können abgegeben werden und es bleibt mehr Zeit für andere To-dos. Mehr Zeit für Dinge, die das menschliche Eingreifen weiterhin erfordern.

Werden Softwareentwickler nicht mehr benötigt?

Es werden nicht keine, sondern weniger Softwareentwickler benötigt. Dadurch wird der Fachkräftemangel reduziert. No-Code- und Low-Code-Anwendungsentwicklungen werden Softwareentwickler nicht vollständig ersetzen können. Vielerlei komplexere Programmierungen fallen immer noch in die Hände von Softwareentwicklern. Gerade ihr Fachwissen ist aktuell gefragter denn je.

Trotz allem hat sich gezeigt, dass No-Code und Low-Code Automatisierungs- und Digitalisierungsvorgänge sowie die Geschwindigkeit in einem Unternehmen erhöhen können. Im Buch Smartes Marketing mit Künstlicher Intelligenz von Gerald Lembke und Christopher Meil heißt es „Automatisierung ist nicht Selbstzweck, sondern richtet sich nach dem Nutzen für den Kunden.“ Hinterfragen Sie als Unternehmen ganz genau, welche Automatisierungen Sie umsetzen möchten.

Abschließend werfen wir einen Blick auf die Debatte der EU bezüglich künstlicher Intelligenz. Dabei warnt der Verein Laion vor einer Überregulierung der KI. Künstliche Intelligenz ist gerade für Unternehmen und die Forschung eine echte Zukunftstechnologie. Das geplante EU-Gesetz zur strengeren Regulierung könnte ausbremsen.

Eine generelle KI-Aufsicht ist wichtig, aber die EU muss weiterhin die Chance zur Wettbewerbsfähigkeit beibehalten. Eine Überregulierung kann sich kontraproduktiv auswirken. Da bei den Open-Source-Modellen der Quellcode offen liegt, hat jeder Zugriff.

Unter Quellcode versteht man den lesbaren Text eines Computerprogrammes oder auch einer Webseite. Dadurch kann Jeder Schwachstellen erkennen und von den Vorteilen der KI profitieren. Die Macht der Künstlichen Intelligenz fällt so nicht nur ein paar Unternehmen in die Hände, sondern schiebt die gesamtwirtschaftliche Lage an. Insgesamt gilt es Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.

Quellen

1. 1. Was ist Hyperautomatisierung? SAP Build Process Automation. Stand: 09.05.2023, Was ist Hyperautomatisierung? | Definition & Vorteile | SAP.
   2. Smartes Marketing mit Künstlicher Intelligenz – 50 Fallbeispiele und 100 Tools für die Praxis – konzipieren, optimieren und automatisieren. Gerald Lembke, Christopher Meil, 2022.
   3. Hyperautomation. Automation anywhere. Was ist Hyperautomatisierung? | Automation Anywhere.
   4. Hyperautomatisierung? Die KI ist künftig der zentrale Bestandteil. IT Finanzmagazin, Stand: 11.10.2023, Hyperautomatisierung? Die KI ist künftig der zentrale Bestandteil (it-finanzmagazin.de)
   5. Low Code und No Code. Möglichkeiten und Vorteile im Überblick. NativDigital, Pia-Sophie Hausschildt, Stand: 08.05.2023. Low Code/No Code – die neue Art der Softwarentwicklung? | nativDigital.
   6. Low-Code und No-Code: Definition, Beispiele und Anwendungen. Unternehmer.de, News – Expertenwissen – Praxistipps, Stand: 27.04.2022.
   7. Künstliche Intelligenz: Verein Laion warnt EU vor Überregulierung. Der Spiegel, Simon Book, Stand: 02.05.2023. 08:42 Uhr, Künstliche Intelligenz: Verein Laion warnt EU vor Überregulierung (msn.com).

Ihr Hans-Jürgen Schwarzer